WirtschaftsWoche
Heft 48/2005 - Rubrik Geld+Börse/Spezial
Lange hegte der Vermögensverwalter Albrecht von Witzleben seine Exclusivität. In seinem Londoner Büro betreute er nur eine handverlesene Schar vermögender Privatkunden und institutioneller Anleger. Das ist Vergangenheit. Seit einigen Monaten berät von Witzleben einen fürs Publikum zugänglichen Investmentfonds mit deutschen Aktien. Hier ist jeder Anleger auch mit schmalem Budget willkommen.
Börse Online
Heft 35/2005 - Rubrik Ticker
Der mehrfach ausgezeichnete Vermögensverwalter Albrecht von Witzleben ist mit einem eigenen Fonds gestartet. Der Deutsche Aktien Total Return (ISIN LU 021 609 200 6) investiert vorwiegend in Nebenwerte. Da aber Vertriebsvereinbarungen noch fehlen, kann es beim Kauf Probleme geben.
Der FondsAnalyst
Nr. 16 vom 17. August 2005 - 5. Jahrgang Seite 3
Erst Ende April aufgelegt, hat der DEUTSCHE AKTIEN TOTAL RETURN (WKN: A0D9KW, EUR 57.10) ein hochinteressantes Konzept zu bieten! Mit Albrecht von Witzleben betritt dabei ein weiterer privater Vermögensverwalter die Fondsbühne, der in den Jahren 2000 bis 2003 von firstfive, einem unabhängigen Researchhaus, das die Ergebnisse von Vermögensverwaltern unter die Lupe nimmt und miteinander vergleicht, als bester Vermögensverwalter im Bereich der dynamischen Vermögensklassen ausgezeichnet wurde. Seine ersten Sporen verdiente sich der in London lebende Fondsmanager bei Dr. Jens Erhardt sowie bei JP Morgan Fleming, ehe er sich 1998 als Vermögensverwalter selbstständig machte. Der Schritt, seine ausgezeichnete Expertise in ein Fondsprodukt zu gießen, war deshalb eine konsequente und logische Entwicklung. Unterstützt wird der Top-Manager dabei von Christian Krahe, der zuvor als Aktienhändler bei diversen Adressen arbeitete. Warum finden wir das Konzept so spannend und zudem sehr aussichtsreich?
Getreu dem Total- Return-Gedanken ist eine flexible und aktive Anlagestrategie Trumpf bei von Witzleben! Eine Benchmarkorientierung ist bei ihm Fehlanzeige, und investieren darf der Manager in seinem bei LRI in Luxemburg aufgelegten Fonds in beinahe alles, sogar 100 Prozent Cash bzw. Anleihen darf er im Bedarfsfall halten. Aktuell sind Anleihen für den Ex-JPMorgan-Manager jedoch kein lohnendes Investment. Sein Hauptaugenmerk legt von Witzleben derzeit auf deutsche Aktien, vor allem auf Nebenwerte aus dem MDax und SDax. Der Fondsmanager verfolgt einen konzentrierten Stockpicking-Ansatz, wobei einzelne Werte bis zu zehn Prozent gewichtet werden können. Derzeit besteht das Portfolio aus elf Titeln und mehr als 20 Unternehmen werden es nach Aussage des Fondsmanagements auch nie sein. Entscheidend für den Anlageerfolg ist somit in erster Linie die intensive und fundierte Auswahl von Einzeltiteln, wobei ein überzeugendes Geschäftsmodell und Management bei gleichzeitig günstiger Bewertung die wichtigsten Auswahlkriterien darstellen. Daneben konzentriert sich der Fonds auf unterbewertete, solide Unternehmen mit überdurchschnittlicher Substanz. Acht bis zehn Prozent pro Jahr will von Witzleben mit seiner Strategie erzielen, was anhand des interessanten Konzepts und des nachweislich guten Fondsmanagements möglich sein sollte. Wir trauen dem Neuling zu, an seine bisherigen Erfolge anzuknüpfen zu können, so dass der DEUTSCHE AKTIEN TOTAL RETURN für eher konservative Anleger aufgrund des flexiblen Managementstils eine lohenswerte Beimischung darstellt.
Financial Times Deutschland
vom 1. August 2005 - Rubrik Investmentfonds - Portfolio
Mit dem Deutsche Aktien Total Return bringt der Vermögensverwalter Albrecht von Witzleben seinen ersten Fonds auf den deutschen Markt. Getreu dem Total- Return-Gedanken ist eine flexible und aktive Anlagestrategie Trumpf bei von Witzleben. Eine Benchmark gibt es nicht, und investieren darf der Manager in beinahe alles, sogar 100 Prozent Cash und Anleihen darf er im Bedarfsfall halten. Davon ist der Ex-JPMorgan-Manager jedoch weit entfernt. Sein Hauptaugenmerk gilt deutschen Aktien, vor allem Nebenwerten aus dem MDax und SDax. Von Witzleben favorisiert einen konzentrierten Stockpicking-Ansatz: Insgesamt hat er derzeit 13 verschiedene Gesellschaften im Portfolio, die allerdings etwa 75 Prozent des gesamten Fondsvermögens ausmachen. Acht bis zehn Prozent pro Jahr will von Witzleben mit seiner Strategie erzielen. Die Chancen dafür stünden gut.
Martin Diekmann
STECKBRIEF
- ISIN: LU0216092006
- Gesellschaft: LRI Invest Luxemburg
- Währung: Euro
- Agio: 2,00 %
- laufende Gebühr: 1,25 % plus Erfolgsgebühr
- Anteilspreis: 55,34 €
Fundresearch
vom 15. Juli 2005
Die besten Deutschland-Fonds sind in letzter Zeit immer öfter bei Vermögensverwaltern wie Heinrich Morgen, Hendrik Leber oder Jens Ehrhardt zu finden und weniger bei den großen Fondsgesellschaften. Nun betritt mit dem Londoner Albrecht von Witzleben und seinem ersten Fonds Deutsche Aktien Total Return ein weiterer Vermögensverwalter die Arena. Der Name macht deutlich, welches Ziel der Ex-JP Morgan-Mann verfolgt: "Wir investieren in deutsche Aktien und wollen durch unser aktives und flexibles Management absolute Erträge erzielen."
Acht bis zehn Prozent sollen es sein
Flexibel heißt, daß er keinerlei Restriktionen hat – auch nicht bei der Cashquote. Albrecht von Witzleben strebt so über drei Jahre eine Rendite von acht bis zehn Prozent pro Jahr an. Als Mittel zum Zweck dienen dem Vermögensverwalter vorwiegend MDax- und SDax-Titel.
Deutsche Aktien sind nach wie vor günstig
Grund: "Wir halten trotz der Höchststände bei den Nebenwerte-Indizes die aktuellen Bewertungen für immer noch niedrig." Gleichwohl kann und will er mit dem Fonds der Luxemburger LRI nicht vollständig in Nebenwerte investieren.
Derzeit liegt die Aktienquote bei 70 Prozent
"Wir müssen nicht, weil wir keine Benchmark haben, und wir können nicht wegen der Absolute-Return-Strategie, die wir verfolgen." Derzeit beträgt seine Aktienquote rund 70 Prozent. Der Rest steckt in Corporate Bonds und Cash.
Der Liebling heißt Depfa
Als Beispiel für ein Unternehmen, welches die harten Kriterien erfüllt, nennt von Witzleben Depfa: "Die Deutsche Pfandbrief Bank hat ein einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis und zweistellige Wachstumsraten. Zudem überzeugt mich, daß der Vorstand Vertrauen zum eigenen Unternehmen hat und selber Depfa-Aktien kauft."
Das Portfolio ist sehr konzentriert
Unternehmen von solchem Kaliber gebe es nicht allzu viele, daher ist der Fonds immer sehr konzentriert und einzelne Werte sind bis zu zehn Prozent gewichtet. "Derzeit haben wir elf Aktien im Fonds. Mehr als 20 werden es wohl nie sein", so der Fondsmanager.
Fazit: Interessantes Konzept. Die wenigen Werte erhöhen allerdings das Risiko bei Fehlgriffen. Der Fondsmacher muß sein Können erst beweisen.
Fondsdaten
- ISIN: LU 021 609 200 6
- WKN: A0D 9KW
- Auflegung: Mai 2005
- Ausgabeaufschlag: bis 2,0 %
- Jahresgebühr: 1,25 % + 10 Erfolgsgebühr (High-Watermark)
Financial Times Deutschland
vom 20. Juni 2005 - Rubrik Investmentfonds - Interview
Interview: Markus Zydra
Der Fonds „Deutsche Aktien Total Return" setzt auf deutsche Nebenwerte. Die FTD sprach mit dem verantwortlichen Fondsberater ALBRECHT VON WITZLEBEN über die Chancen und Risiken.
FTD Ihr Fonds will sich auf deutsche Nebenwerte konzentrieren. Diese Story ist doch ausgereizt.
Witzleben Das sehe ich anders. Die aktuellen Bewertungen sind vergleichsweise niedrig. Überhaupt sind deutsche Aktien günstig bewertet. Im Markt grassiert viel Angst, die Leute sind vorsichtig. Das ist übertrieben, und wir sehen ja, wie der Markt graduell an der Angstwand nach oben krabbelt.
FTD Kleine Werte sind nicht so liquide, das ist doch eher ein Nachteil?
Witzleben Liquidität ist wichtig. Illiquide Titel haben immer einen Bewertungsdiscount, werden immer zuerst abgestraft und bleiben damit unterbewertet. Aktien, die am Tag zu weniger als 0,5 Mio. € gehandelt werden, sind für uns nicht interessant. Selbst ein Wert wie Fuchs Petrolub ist da ein Wackelkandidat, da es Tage gibt, an denen weniger umläuft. Andererseits sind wir flexibel. Wenn es im Dax spannende Aktien gibt, wie Conti und Eon, dann kaufen wir das natürlich.
FTD Der Vorteil bei Nebenwerten war doch traditionell, dass sie nicht so beachtet werden. So gab es Ineffizienzen und Kurschancen. Gilt dieser Grundsatz noch?
Witzleben Natürlich schauen mittlerweile mehr Investoren auf diesen Markt. Der Discount ist nicht mehr so groß, aber es gibt noch verborgene Schätze. Manchmal muss man genau hinschauen, bei Pfleiderer zum Beispiel. Die Aktie wirkt auf Basis der Vorjahreszahlen teuer. Aber wenn man das kommende Wachstum berücksichtigt, sieht die Sache schon interessanter aus.
FTD Welche Werte haben Sie noch im Auge?
Witzleben Uns interessieren Aktien mit einem zweistelligen Gewinnwachstum und einstelligem Kurs-Gewinn-Verhältnis. Hannover Rück, Depfa, Leoni und Puma halten wir für günstig.
FTD Was ist das Renditeziel?
Witzleben Wir rechnen mit zehn Prozent per annum. Unser Portfolio ist relativ klein mit rund zehn Werten. Wenn wir von einer Aktie überzeugt sind, dann steigen wir groß ein. Derzeit sind drei Werte zu je zehn Prozent im Fonds gewichtet. Wir können zudem flexibel reagieren. Wenn es keine spannenden Titel gibt, dann gehen wir eben in Cash und Anleihen. Wir wollen in jeder Marktsituation eine positive Rendite erzielen und messen uns an keinem Index.
FTD Wo liegen die Risiken?
Witzleben Natürlich könnten exogene Faktoren wie Terroranschläge auch unser Portfolio schwächen. Wichtig ist es deshalb, Titel im Depot zu haben, die bei schlechter Marktstimmung eben nicht 50 Prozent, sondern nur zehn Prozent fallen. Das funktioniert nicht mit Aktien wie Google, bei denen die Fantasie eine große Rolle spielt. Dort steigen Investoren sofort aus, wenn es in einem Quartal mal keine positiven Neuigkeiten gibt. Solche Papiere interessieren uns nicht.
Börsen-Zeitung Nr. 110
vom 11. Juni 2005 - Rubrik Fonds der Woche
Depfa ist Anlageschwerpunkt
Börsen-Zeitung, 11.6.2005ars Frankfurt – Deutsche Aktien bieten Chancen. Viele der Mid und Small Caps sind immer noch günstig bewertet. Und das, obwohl MDax und SDax am Freitag neue Jahreshöchstkurse erreicht haben.
Tatsächlich können sich die Unternehmen aus diesen Marktsegmenten von den allgemein dahindümpelnden Konjunktureinflüssen lösen. In ihren jeweiligen Nischen sind die Firmen anderen Einflüssen ausgesetzt als die großen Dax-Unternehmen. Viele der Werte haben gute Wachstumsaussichten und sind immer noch günstig bewertet.
Die LRI Invest S.A., Luxemburg, hat gemeinsam mit dem Vermögensverwalter Albrecht von Witzleben nun einen Publikumsfonds, den Deutsche Aktien Total Return, herausgebracht, der in deutsche Aktien, insbesondere in aussichtsreiche Nebenwerte, investiert. Albrecht von Witzlebenmöchte dabei eine aktive, flexible Anlagestrategie verfolgen, um eine absolute positive Rendite zu erwirtschaften.
Dabei hat das Fonds-Management bewusst eine Loslösung von einer Benchmark angestrebt. Es gebe keine Anlagerestriktionen bezüglich Marktkapitalisierung, Marktsegmenten oder Branchen. Albrecht von Witzleben wurde in den Jahren 2000 bis 2003 von Firstfive als bester Vermögensverwalter ausgezeichnet.
Einer der Anlageschwerpunkte des im Mai aufgelegten Fonds ist Depfa. Die Aktie der Deutschen Pfandbrief Bank ist mit einem einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis und zweistelligen Wachstumraten nach Meinung von Witzlebens sehr günstig bewertet. Vor allem beeindruckt ihn, dass sich der Vorstand zum Unternehmen committed und Aktien auf eigene Rechnung kauft. Er demonstriere damit, dass er von den positiven Zukunftsaussichten der eigenen Bank überzeugt ist.
Der Deutsche-Aktien-Total-Return-Fonds ist im Rahmen einer sogenannten Privatplatzierung gekommen, kann aber von den Anlegern bei allen Banken und Finanzdienstleistern erworben werden. Die deutsche Vertriebszulassung ist beantragt und wird in den nächsten Wochen erwartet. Ein Ausgabeaufschlag von 2%, die Anlageberatungsvergütung von 1,25% und die 10%ige Performance-Fee (High Watermark) sind insgesamt als moderat zu bezeichnen.
Fondsdaten
- Deutsche Aktien Total Reurn
- Aktienfonds Deutschland
- ISIN: LU0216092006
- Ltg: von Witzleben Asset Manag.
- Volumen: –
- Auflegung: Mai 2005
- Ausgabeaufschlag: 2%
- Verwaltungsgebühr: 1,55% p.a.
- Total Expense Ratio: – %.
HANDELSBLATT.com
vom 18. Mai 2005, 08:33 Uhr - Rubrik Vorsorge + Anlage > Anlagestrategie
Fonds setzen auf große Namen
Von Stefanie Schulte, Handelsblatt.com
Im Kampf gegen sinkendes Anlegerinteresse setzen Fondsgesellschaften zunehmend auf prominente Berater, um das Geschäft wieder in Schwung zu bringen. So bringt jetzt LRI Invest, Tochter der Landesbank Rheinland-Pfalz, einen Publikumsfonds gemeinsam mit dem renommierten Vermögensverwalter Albrecht von Witzleben auf den Markt.
HB DÜSSELDORF. Mit dem Fonds „Deutsche Aktien Total Return“ wendet sich von Witzleben, der sich mit der Betreuung millionenschwerer Privatvermögen einen Namen gemacht hat, gezielt an Kleinanleger. Er verspricht eine Jahresrendite von acht bis zehn Prozent auf Sicht von drei Jahren, die er vor allem mit Investments in deutsche Nebenwerte erzielen will.
Für Juli erwartet von Witzleben die Deutschland-Zulassung seines in Luxemburg aufgelegten Mischfonds, den Banken bisher nur über eine Privatplatzierung an ausgewählte Investoren verkaufen dürfen. Bereits in den kommenden Jahren will er mit Hilfe von Banken und Finanzvermittlern einen dreistelligen Millionenbetrag einsammeln. Damit würde sein Fonds zu den Schwergewichten der Branche aufsteigen. Zugkraft versprechen sich die Initiatoren vom prominenten Berater. Albrecht von Witzleben, der nach eigenen Angaben bisher Vermögen im dreistelligen Millionenbereich verwaltet, hat unter anderem mehrmals Spitzenplätze im Vermögensverwalter-Ranking des Finanzdienstleisters Firstfive belegt. 2003 erzielte er rund 60 Prozent Rendite.
Dabei hat von Witzleben Gespür für Investments in kleinere Aktien bewiesen. Auch im neuen Publikumsfonds setzt der Vermögensverwalter daher auf deutsche Nebenwerte, vor allem aus dem MDax. Obwohl Analysten nach den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen Jahre verstärkt vor Risiken bei Nebenwerten warnen, gebe es in der zweiten Reihe nach wie vor viele Titel mit einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnissen, sagt von Witzleben. Für attraktiv hält er zum Beispiel einzelne Werte aus dem Automobil- und Finanzsektor oder auch den Sportartikelhersteller Puma. Mindestens 50 Prozent des Fondskapitals werde er zunächst in Aktien investieren, der Rest in Anleihen und Bargeld. Anders als bei vielen Fonds, die sich an einem Index als Benchmark orientieren, wolle man in jeder Marktlage eine positive Rendite erwirtschaften. „Wenn nötig, können wir den Aktienanteil stark reduzieren“.
Stärker als die meisten Fondsmanager wollen von Witzleben und sein Partner Christian Krahe vor jedem Investment Geschäftsmodell, Führung und Fundamentaldaten persönlich unter die Lupe nehmen, unter anderem in Gesprächen mit dem Management. Anleger müssen dabei großes Vertrauen in das Urteilsvermögen der Fondsberater haben, da diese sich auf wenige Werte beschränken und vielversprechende Einzeltitel hoch gewichten wollen, wie Krahe sagt. Der ehemalige Aktienhändler der Bayerischen Vereinsbank ist Initiator des Projekts und tritt gemeinsam mit von Witzleben als Fondsberater auf. Da die Berater als unabhängige Unternehmer agieren, sei ihr persönliches Risiko höher als bei angestellten Fondsmanagern, betont Krahe. Das steigere den Erfolgsdruck.
Von Witzleben ist nicht der einzige Vermögensverwalter, der sein Wissen einer Publikumsfondsgesellschaft zur Verfügung stellt. Vor allem bei Spezialthemen setzten Fondsanbieter zunehmend auf externen Rat, sagte Lutz Gebser, Vorstandsvorsitzender des Verbands unabhängiger Vermögensverwalter (VUV). Der deutsche Vermögensverwalter Frank Lingohr etwa verantwortet für die Berliner Bank den Lingohr Systematic BB Invest-Fonds, mit 32,3 Prozent Performance der erfolgreichste weltweit anlegende Aktienfonds der vergangenen fünf Jahre. Auch die Hypovereinsbank-Tochter Activest arbeitet bei ihrem Schwellenländer-Anleihenfonds mit dem Londoner Vermögensverwalter F&C zusammen.
Auch die schwachen Renditen, die viele Fondsmanager in den vergangenen Jahren erwirtschaftet haben, ließen immer mehr Anbieter nach externer Unterstützung schielen, sagte Gebser. Laut Statistik des Branchenverbands BVI haben Anleger aus Aktienfonds seit Jahresbeginn rund 1,7 Mrd. Euro abgezogen.
Für die Vermögensverwalter, die mit Fondsgesellschaften zusammenarbeiten, lohnt sich das Engagement. Von Witzleben und Krahe erheben einen Ausgabeaufschlag von 2 Prozent sowie eine Anlageberatungsvergütung von 1,25 Prozent. Darüber hinaus kassieren sie 10 Prozent der Kursgewinne. Diese so genannte Performance-Fee erhalten die Fondsmanager allerdings nur, wenn die Kursgewinne vorangegangene Verluste übersteigen, betont Krahe. An die LRI fließen 0,3 Prozent Verwaltungs- und Depotbankvergütung.
Fürs erste will von Witzleben keine weiteren Fonds auflegen. Dennoch sieht Krahe große Wachstumschancen. „Wie erfolgreich sich eine Vermögensberatung im Fondsgeschäft etablieren kann, zeigt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital.“ Die ehemalige reine Vermögensverwaltungsgesellschaft verantwortet dank eigener Fonds heute rund 2 Mrd. Euro, achtmal so viel wie vor zehn Jahren. 2003 gründete Jens Ehrhardt sogar eine eigene Kapitalanlagegesellschaft und ist damit unabhängig von Depotbanken.